Kinderpsychiatrie feierte 30-jähriges Bestehen
Feier mit viel Musik und Tanz – Innenminister Joachim Herrmann gratulierte zur „herausragenden Erfolgsgeschichte“
"So stimmungsvoll und beschwingt habe ich hier noch keine offizielle Feier erlebt", freute sich Joachim Herrmann, Staatsminister des Innern und für Integration, gestern bei der 30-Jahr-Feier der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit (Leiter: Prof. Dr. Gunther H. Moll) des Universitätsklinikums Erlangen. Damit war er nicht der Einzige: Zahlreiche Gäste, darunter auch Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uni-Klinikums Erlangen, und Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, lobten die Jubiläumsfeier und ehrten die Arbeit der Erlanger Kinderpsychiatrie.
Heute weist rund jedes fünfte Kind Auffälligkeiten in seinem Verhalten oder Gefühlsleben auf - etwa jedes zehnte Kind leidet sogar schon unter einer behandlungsbedürftigen psychiatrischen Störung. Am Uni-Klinikum Erlangen finden junge Patienten und ihre Eltern Hilfe in der Kinderpsychiatrie - und das seit nunmehr 30 Jahren. Gibt es ein Geheimrezept für die jahrelang gute Arbeit? "In unserem Fach können wir nur im Team arbeiten", betonte Abteilungsleiter Prof. Moll. "Je besser das Team ist, desto besser können wir die Kinder und Jugendlichen in unserer Abteilung ermutigen, an sich zu glauben und mutig ins Leben zu gehen. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie trotz psychischer Auffälligkeiten ihren eigenen Weg finden können." Auch Oberbürgermeister Dr. Janik unterstrich, dass psychiatrische Erkrankungen mittlerweile die Tabuzone verlassen hätten und "Teil der Stadt" sind.
Zehn Millionen Euro Förderung aus eigenen Mitteln
Die Kinderpsychiatrie gehört zu den am schnellsten gewachsenen Einrichtungen des Uni-Klinikums Erlangen: Gab es bei ihrer Gründung nur 20 Betten, bietet die Abteilung heute 67 tagesklinische und vollstationäre Plätze für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche. Diese Entwicklung ist vor allem dem Engagement von Abteilungsleiter Prof. Moll und der guten Zusammenarbeit mit dem Klinikumsvorstand zu verdanken. "Es verging kaum ein Jahr, in dem es keinen Bauantrag gab", erinnerte sich der Ärztliche Direktor Prof. Iro im Rahmen seines Grußwortes. "Wir haben fast alle genehmigt und die Kinderpsychiatrie in den vergangenen zehn Jahren mit insgesamt rund zehn Millionen Euro aus eigenen Mitteln gefördert." Um auch zukünftige Projekte wie eine Traumafolge- und Adoleszentenstation zu realisieren, bat Prof. Iro um die Unterstützung durch Politik und Spendengelder.
Kindergesundheit ist höchste Rendite im Gesundheitswesen
Prof. Iro betonte in seinem Grußwort außerdem die Wichtigkeit der Kindergesundheit für die gesamte Gesellschaft und dankte Prof. Moll und seinen Kollegen: "Ihre Arbeit ist nicht mit Geld aufzuwiegen." Wer aber trotzdem ausrechne, welche Kosten psychisch Erkrankte im Erwachsenenalter verursachen könnten, werde nur zu einem Ergebnis kommen: "Die Investition in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen lohnt sich nicht nur, sie bringt vermutlich auch eine der höchsten Renditen im Gesundheitswesen."
Weitere Impressionen der 30-Jahr-Feier
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Gunther H. Moll
Telefon.: 09131 85-39122
E-Mail: gunther.moll(at)uk-erlangen.de